Die Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) sind die häufigste Ursache für geistige Behinderungen. Sie entstehen durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft.
FASD ist zu 100% vermeidbar!
Wie äußert sich FASD?
Die oft normale Intelligenz steht nicht selten im Widerspruch zu Problemen der Betroffenen bezüglich der alltäglichen Lebensführung, die auch als tertiäre Störungen bezeichnet werden. Als typische Symptome sind hier vor allem Labilität, Antriebsarmut und Desinteresse sowie distanzloses oder enthemmtes Verhalten in sozialen Situationen zu nennen. Probleme liegen in den Bereichen der schulischen Ausbildung, der Arbeits- sowie Wohnsituation, des Selbst- und Fremdwahrnehmung, der exekutiven Funktionen, des Sexualverhaltens und der psychischen Gesundheit.
Fetale Alkoholspektrum-Störungen: Tipps für Grundschullehrer
- John, ein Fünftklässler, kommt immer zu spät von der Pause zurück.
- Susan, eine Viertklässlerin, flippt in der Warteschlange für das
Mittagessen aus, schreit und tritt. - Peter, ein Zweitklässler, kann keine Additionsaufgabe auf Arbeitsblättern
lösen.
Faul? Unkooperativ? Opfer schlechter Erziehung? - Nein. Diese Schüler könnten Fetale Alkoholspektrum-Störungen haben (FASD). Einige der schwierigsten Schüler in den Schulen haben
FASD. Die meisten von ihnen haben keine offizielle Diagnose, aber ihre Schulnoten und ihr Verhalten indizieren eine Problematik.
Was sind Fetale Alkoholspektrum-Störungen?
FASD ist ein Oberbegriff, der eine Reihe von Effekten beschreibt, von denen ein Kind, dessen Mutter während der Schwangerschaft getrunken hat, betroffen sein kann. Diese Effekte können Verhaltensbeeinträchtigungen, körperliche, geistige und/oder Lernbehinderungen sein, mit möglicher lebenslanger Implikation. Kinder wachsen aus diesen Behinderungen nicht heraus.
FASD ist kein diagnostischer Terminus, sonder beinhaltet folgende Termini:
- Fetales Alkoholsyndrom (FAS): ein Muster von neurologischen, verhaltensbezogenen und kognitiven Defiziten sowie spezifische
Gesichtsmerkmale (flaches Philtrum, kleine Lidspalten, dünne Oberlippe) - Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörung (ARND): neurologische
Abnormalitäten wie Gedächtnisschwierigkeiten und motorische Einschränkungen - Alkoholbedingte Geburtsfehler (ARBD): Mängel in der Skelett- und Organentwicklung
Bildgebungsstudien haben strukturelle Veränderungen in verschiedenen Hirnregionen gezeigt. Einige davon sind ein dünneres oder nicht
vorhandenes Corpus Callosum, reduzierte Basalganglien und ein verkleinertes Cerebellum. Diese Veränderungen vermindern die Verarbeitungsfähigkeit, was sich im Verhalten manifestiert. Zum Beispiel haben Personen mit FASD
Schwierigkeiten mit den exekutiven Funktionen und beim Problemlösen und Planen.
Wie beeinträchtig FASD die Schüler:
Schüler mit FASD können viele Lernschwierigkeiten haben. Beeinträchtigt sein können:
- die visuelle und auditive Verarbeitung
- das Leseverständnis
- das Gedächtnis
- die Sensibilität gegenüber sensorischen Reizen
- die Aufmerksamkeit
- das Sozialverhalten
- das Befolgen v on mehreren Anweisungen oder
Regeln - das mathematische Verständnis und abstraktes
Denken - das Ursache-Wirkungsverständnis
- die Organisation von Aufgaben und Materialien.
Aufgrund der auditiven Verarbeitungsschwierigkeiten können diese Schüler einem traditionellen Unterrichtsstil wie Frontalunterricht nicht folgen. Sie
können aus Frustration wütend werden, da sie nicht verstehen, was gelehrt wird. Sie könnten unten der sensorische Überreizung „zusammenbrechen“ und
viel zappeln. Sie können im Mathematikunterricht Schwierigkeiten haben.
Die meisten lernen nicht durch Bestrafung, da sie Regeln nicht generalisieren können. Zusätzlich haben viele von ihnen Impulskontrollstörungen. Kinder mit FASD verfügen typischer Weise über keine sozialen Fertigkeiten wie zuhören, nach Hilfe fragen, warten, bis sie dran sind, und miteinander teilen.
Quelle: fasd-beratung.de